Solaranlagen für Einfamilienhäuser: Kosten, Förderung, Stromspeicher und Online-Planung
Nicki Bornhauser |
17. November 2025
Solaranlage für Einfamilienhaus: Überblick
Eine Solaranlage (Photovoltaik-Anlage bzw. PV-Anlage) auf dem Einfamilienhaus ist eine effektive Möglichkeit, Stromkosten zu reduzieren und gleichzeitig umweltfreundlich sowie unabhängig Energie zu erzeugen. Zur Anlage gehören Solarmodule, ein Wechselrichter, optional ein Stromspeicher und ein Notstrommodul. Der erzeugte Strom kann im Haushalt verbraucht oder ins Netz eingespeist werden, wofür Sie eine Einspeisevergütung erhalten.
Mit unserer Online-Planung für Solaranlagen berechnen wir Ihren individuellen Stromertrag, die Stromkostenersparnis und die Einspeisevergütung. Grundlage dafür sind Ihre Dachausrichtung, Dachneigung und eine Simulation der Sonnenstunden im Jahresverlauf.
Wie viel kostet eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus?
Die Gesamtkosten für eine Solaranlage inklusive Montage und Elektroinstallation liegen in der Regel im hohen vierstelligen bis niedrigen fünfstelligen Eurobereich. Relevante Kostenfaktoren sind:
- Anlagengröße (typisch 5–15 kWp, bis 30 kWp 0 % Mehrwertsteuer)
- Optionaler Stromspeicher
- Optionales Notstrommodul
- Qualität und Hersteller der Komponenten
- Regionale Handwerkerkosten
- Sonderwünsche wie Taubenschutz
Solaranlagen sind eine mittelfristige Investition und amortisieren sich meist nach etwa 10 Jahren. Ab dem ersten Betriebstag profitieren Sie von einer monatlichen Stromkostenersparnis und zusätzlich von Einnahmen über die Einspeisevergütung.
Technische Grundlagen
- Solarmodule: Moderne Module haben eine typische Spitzenleistung von 450 Wp (Wattpeak). Eine Solaranlage mit 20 Modulen hätte dann eine Spitzenleistung von 9 kWp.
- Wechselrichter: Solarmodule erzeugen Gleichstrom, der im Haushalt nicht direkt nutzbar ist. Der Wechselrichter wandelt ihn in Wechselstrom um, der im Haushalt verbraucht wird. Dabei entstehen Umwandlungsverluste, die wir in unseren Berechnungen berücksichtigen.
- Stromspeicher: Ein Speicher ermöglicht es, tagsüber erzeugten, überschüssigen Strom für die Nacht oder Schlechtwetterphasen zu nutzen. Dadurch steigt der Eigenverbrauchsanteil spürbar. Bei der Stromspeicherung treten nur kleinere Stromverluste auf, die wir in unseren Berechnungen berücksichtigen.
- Notstrommodul: Ohne Notstromfunktion schaltet sich eine Solaranlage bei Stromausfall vollständig ab. Ein Notstrommodul ermöglicht weiterhin eine Energieversorgung aus dem Speicher.
- Netzanschluss: Für eine Solaranlage ist eine Anmeldung beim regionalen Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister erforderlich. Das übernimmt in der Regel der Fachbetrieb.
Montage und Fachbetrieb
Für die Installation einer Solaranlage sind elektrotechnische Fachkenntnisse notwendig, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Fachbetriebe kümmern sich neben den fachgerechten Montage- und Elektroarbeiten auch um die für die Inbetriebnahme notwendigen Anmeldungen beim regionalen Netzbetreiber und Marktstammregister der Bundesnetzagentur.
Je nach Anlagengröße kann die Installation innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein. Falls ein neuer Stromzähler erforderlich ist, wird dieser durch den Netzbetreiber ausgetauscht.
Eigenverbrauch, Einspeisung und Stromspeicher
Der produzierte Strom kann direkt im Haushalt genutzt oder ins Stromnetz eingespeist werden. Da Stromkosten deutlich über der Einspeisevergütung liegen, ist ein hoher Eigenverbrauch besonders rentabel.
Ein Stromspeicher kann überschüssigen Strom für den späteren Verbrauch zwischenspeichern und so den Eigenverbrauch deutlich erhöhen. Die Preise sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, weshalb ein Speicher heute häufig wirtschaftlich sinnvoll ist.
Unsere Online-Planung berechnet automatisch die optimale Speichergröße. Dafür simulieren wir Ihre stündlichen Werte für Stromerzeugung und Verbrauch auf Basis eines 18-jährigen Datensatzes regionaler Sonnen- und Wetterdaten. Um den Stromverbrauch über das Jahr und einzelne Tage vorherzusagen wird eine typische Stromverbrauchsverteilung genutzt.
Einspeisevergütung
Für Solaranlagen bis 100 kWp gilt weiterhin eine 20-jährige Einspeisevergütung ab Inbetriebnahme. Die Vergütung wird pro eingespeister Kilowattstunde ausgezahlt.
In Zukunft könnte die feste Vergütung wegfallen. Dann bleibt die Direktvermarktung als Alternative. Auch damit bleibt eine Solaranlage wirtschaftlich, wenngleich mit etwas höherer Unsicherheit. Weitere Informationen finden Sie hier: Aktuelles zur Einspeisevergütung für neue Solaranlagen in 2026.
App und Anlagenüberwachung
Die meisten Hersteller bieten eine App an, in der Stromerzeugung, Eigenverbrauch, Speicherstand und Einspeisung in Echtzeit angezeigt werden. Die Daten werden im Wechselrichter erfasst und über ein Benutzerkonto online abrufbar gemacht.
Notstromfunktion
Ohne zusätzliche Notstromfunktion schalten sich Solaranlagen bei Stromausfall automatisch ab – selbst wenn ein Speicher vorhanden ist. Erst ein Notstrommodul ermöglicht die Versorgung Ihres Hauses aus dem Speicher während eines Ausfalls. Mehr Informationen: Notstromfunktion für Solaranlagen – Stromversorgung auch bei Stromausfall.
Förderungen und steuerliche Vorteile
Wenn Sie als Privatperson eine Solaranlage auf oder in der Nähe einer Privatwohnung installieren, dann fällt auf den Kauf der Solaranlage bis 30 kWp keine Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer) an. Dies gilt auch für Stromspeicher, Lieferung und Montage (§ 12 UStG Abs. 3).
Zusätzlich existieren regionale Förderprogramme. Ein Überblick der für Sie verfügbaren Förderungen befindet sich in Ihrem persönlichen Solarinfopaket unserer Online-Planung.
FAQ: Häufige Fragen zu privaten Solaranlagen
Wie lange hält eine Solaranlage?
Solaranlagen erreichen üblicherweise eine Lebensdauer von 25–30 Jahren. Solarmodule behalten nach 25 Jahren meist noch 80–90 % ihrer ursprünglichen Leistung – entsprechend der Herstellergarantien. Wechselrichter und Stromspeicher verfügen häufig über eine Herstellergarantie von rund 10 Jahren. Während Wechselrichter in der Vergangenheit als störanfälligste Komponente galten und daher oft innerhalb von 20 Jahren ersetzt werden mussten, weist die inzwischen verbreitete Garantieverlängerung auf 10 Jahre auf eine steigende Zuverlässigkeit und längere erwartete Lebensdauer hin.
Welche Wartung benötigt eine Solaranlage?
Solaranlagen sind grundsätzlich wartungsarm. Empfohlen werden regelmäßige Sichtkontrollen, eine Reinigung der Module bei stärkeren Verschmutzungen sowie eine Kontrolle des Wechselrichters. Viele Fachbetriebe bieten hierfür optionale Wartungsverträge an.
Muss eine Solaranlage versichert werden?
Eine Solaranlage muss nicht verpflichtend versichert werden, sollte aber in der Regel über die Wohngebäudeversicherung mit abgesichert werden. Ggf. ist die Absicherung einer Solaranlage bereits in ihrer aktuellen Wohngebäudeversicherung enthalten.
Ist mein Dach für eine Solaranlage geeignet?
Ob Ihr Dach von der Dachneigung und Dachausrichtung für eine Solaranlage lohnenswert ist, können Sie einfach über unsere Online-Planung für Solaranlagen automatisch berechnen. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Dach grundsätzlich vom Alter und Beschaffenheit für eine Solaranlage geeignet ist, kontaktieren Sie uns gerne für eine Dachdecker-Sichtprüfung vor Ort.
Wie kann ich meinen Eigenverbrauch erhöhen?
Durch Nutzung eines Stromspeichers, intelligente Laststeuerung, die Verwendung von Haushaltsgeräten zu sonnenreichen Zeiten und die Kombination mit E-Mobilität.
Kann ich meine Solaranlage später erweitern?
Moderne Anlagen lassen sich meist um einen Stromspeicher oder größere Speicher erweitern. Bei älteren Anlagen kann dafür ein Wechselrichtertausch nötig sein. Zusätzliche Module sind möglich, sofern der Wechselrichter ausreichend Leistungskapazität besitzt.
Fazit
Eine Solaranlage für Ihr Einfamilienhaus ist in den meisten Fällen eine wirtschaftlich sehr attraktive Investition. Sie profitieren von niedrigeren Stromkosten, Energieunabhängigkeit und einem positiven Beitrag zum Klimaschutz. Mit unserer Online-Planung erhalten Sie automatisch eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung und können Angebote regionaler Fachbetriebe vergleichen.
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